Die Verbindung zwischen Unordnung und Psyche. Wie Chaos unseren Geist beeinflusst. Oder: Was hat Unordnung mit der Psyche zu tun?

Unordnung kommt manchmal so still und leise daher als ganz alltägliches Phänomen. Aber eigentlich schreit sie uns total an.   Ob im Haushalt, am Arbeitsplatz oder in unseren Gedanken – Unordnung kann sich extrem negativ auf unsere Psyche auswirken. In diesem Blogartikel zeige ich dir ganz genau, welche Verbindung es zwischen Unordnung und Psyche gibt […]

Unordnung kommt manchmal so still und leise daher als ganz alltägliches Phänomen. Aber eigentlich schreit sie uns total an.

 

Ob im Haushalt, am Arbeitsplatz oder in unseren Gedanken – Unordnung kann sich extrem negativ auf unsere Psyche auswirken. In diesem Blogartikel zeige ich dir ganz genau, welche Verbindung es zwischen Unordnung und Psyche gibt und wie ein aufgeräumtes Umfeld zu einem klaren Geist beiträgt.

 

Die Auswirkungen von Unordnung auf die Psyche

 

Unordnung kann unsere Psyche auf unterschiedliche Weise beeinflussen. Meist jedoch nicht positiv.

 

Eine überfüllte und chaotische Umgebung, der übervolle Küchentisch, der zugestellte Keller oder die vermüllten Schreibtischschubladen können in der Gänze Stress und Angst verursachen.

 

Wenn du ständig nach verlorenen Gegenständen suchst oder permanent das Gefühl hast, von Unordnung umgeben zu sein, führt das zu einer erhöhten Belastung.

 

Studien haben gezeigt, dass Menschen in einer unordentlichen Umgebung extreme Schwierigkeiten haben, sich zu konzentrieren, fokussiert zu sein und produktiv zu arbeiten. Das liegt daran, dass du permanent von Unerledigtem umgeben bist.

 

Dein Gehirn rattert bewusst und unbewusst Tag und übrigens auch in der Nacht alle unerledigten Dinge durch. Daher können wir in einer unordentlichen Umgebung manchmal keinen klaren Gedanken fassen.

 

Unordnung verstärkt dadurch das Gefühl von Überforderung und führt zu einem allgemeinen Unwohlsein.

 

Und übrigens: Frauen, so Wissenschaftler:innen, schütten bei Unordnung viel mehr des Stresshormons Cortisol aus als Männer. Ich kann das aus meiner Praxis bestätigen, dass sich Frauen von Chaos um sie herum eher gestresst fühlen.

 

Die psychologischen Aspekte von Unordnung

 

Einige Menschen neigen dazu, sich emotional stark an ihre Besitztümer zu binden und haben Schwierigkeiten, sich von Dingen zu trennen. Dies kann zu einem pathologischen oder krankhaften Sammeln und Horten von Gegenständen führen, was als Messie-Syndrom bekannt ist.

 

Das Messie-Syndrom führt oft zu sozialer Isolation, großer Scham und ist mit einer Verschlechterung der Lebensqualität verbunden.

 

Kleiner Exkurs: Nicht jeder Mensch, der hortet, leidet automatisch am Messie-Syndrom. In meiner Praxis habe ich schon viele Kund:innen gehabt, die sehr viel gehortet haben. Sie konnten sich jedoch mit meiner wertfreien Unterstützung recht leicht von Dingen trennen.

Das bedeutet: Nur weil deine Wohnräume teilweise zugestellt sind, heißt das noch nicht, dass du am Messie-Syndrom leidest. Dennoch darfst du dir Unterstützung holen, wenn du es nicht alleine schaffst – egal, ob mit Messie-Syndrom oder nicht.

 

Welche psychologischen Aspekte hat Unordnung noch? Unordnung kann ein Zeichen für innere Unruhe oder emotionale Belastungen sein.

 

Menschen, die mit Depressionen, Angstzuständen oder anderen psychischen Erkrankungen zu kämpfen haben, neigen manchmal dazu, ihre Umgebung zu vernachlässigen und Unordnung zuzulassen. Die Unordnung wird dann zu einem sichtbaren Ausdruck ihres inneren Zustands.

 

Aber auch in einer bloßen stressigen Phase mit vielen Terminen und einem hohen mental load (also der mentalen Belastung, die durch das Planen von alltäglichen ToDos zustande kommt) kann Unordnung entstehen. Wie im Innen so im Außen also.

 

Ich kenne das übrigens gut. Ich habe eine tolle Grundordnung. Ich habe aber wenig Lust, alles wieder an den Platz zu räumen, wenn mein Kopf voll ist, ich viele Termine habe und bleiernd müde bin. Ich habe einfach keine Energie dafür, auch wenn es nur ein paar Minuten sind.

 

#1 Die Vorteile eines aufgeräumten Umfelds:

 

Ein aufgeräumtes Umfeld kann positive Auswirkungen auf unsere Psyche haben. Wenn wir unsere Umgebung ordnen und organisieren, schaffen wir eine Atmosphäre der Ruhe und Klarheit.

 

Ein aufgeräumtes Zuhause oder ein strukturierter Arbeitsplatz kann uns dabei helfen, uns besser zu konzentrieren, produktiver zu sein und Stress abzubauen.

 

Darüber hinaus kann das Aufräumen und Organisieren auch eine therapeutische Wirkung haben. Es gibt uns ein Gefühl von Kontrolle und Zufriedenheit, wenn wir unsere Umgebung in Ordnung bringen.

 

Das Sortieren und Entsorgen von unnötigen Gegenständen hilft uns dabei, uns von emotionaler Last zu befreien und Platz für Neues zu schaffen.

 

Ich bezeichne diesen Prozess übrigens auch gern als Biografiearbeit. Wir beschäftigen uns mit unserem Besitz, der unser Leben und unsere Vergangenheit widerspiegelt.

 

Ein aufgeräumtes Umfeld fördert ebenso unsere Kreativität und Inspiration. Wenn wir uns in einer organisierten Umgebung befinden, können wir uns besser auf unsere Aufgaben konzentrieren und neue Ideen entwickeln.

 

Unser Gehirn ist einfach nicht ständig mit den ganzen unerledigten Chaos-Ecken beschäftigt.

 

#2 Die Vorteile eines aufgeräumten Umfelds:

 

So wie ein unaufgeräumtes Umfeld unsere Psyche schwächen kann, hat andersrum ein aufgeräumte Umgebung echt viele positive Auswirkungen auf unsere Psyche.

 

Wenn wir unsere Umgebung ordnen und organisieren, schaffen wir eine Atmosphäre der Ruhe und Klarheit. Ein aufgeräumtes Zuhause und ein strukturierter Arbeitsplatz helfen uns dabei, uns besser zu konzentrieren, produktiver zu sein und Stress abzubauen.

 

Du schaust einfach nicht mehr in jede Ecke, siehst Unerledigtes und die vielen ToDos. Du suchst nicht mehr ständig dein Portemonnaie, das Brotmesser, deine Wohnungsschlüssel oder die externe Festplatte.

 

Der Stressfaktor ist einfach weg und das fühlt sich verdammt gut an. Ich habe noch nie Menschen getroffen, die sich nach dem Aussortieren und Aufräumen grauenvoll gefühlt haben und sich wieder in ihren alten Zustand zurückgesehnt haben.

 

Das Aufräumen und Organisieren kann auch eine therapeutische Wirkung haben. Ordnung zu schaffen gibt uns definitiv ein Gefühl von Kontrolle und Zufriedenheit.

 

James Clear, der Autor von „Die 1%-Methode“, beschreibt zu Beginn des Buches, wie er in seiner Jugend einen schweren Sportunfall hatte. Er brauchte viele Monate, eigentlich Jahre, um wieder richtig zu genesen.

 

In dieser Zeit etablierte er zwei Routinen: Früh ins Bett gehen und sein Zimmer ordentlich halten. Das, schreibt Clear, hatte ihm immer ein Gefühl der Kontrolle vermittelt, auch wenn es ihm schlecht ging.

 

Das Sortieren und Entsorgen von unnötigen Gegenständen hilft uns auch dabei, uns von emotionaler Last zu befreien und Platz zu schaffen.

 

Auch Platz für neue Gedanken. Ich beobachte das immer wieder in meinen Aufräum-Sessions: Meine Kundinnen kommen auf neue Ideen und wirken äußerlich viel klarer, je mehr wir im Prozess voranschreiten.

 

Daher fördert ein aufgeräumtes Umfeld ebenso unsere Kreativität und wirkt inspirierend auf uns. Toll, oder?

 

Räum einmal auf und dann nie wieder.

 

Deine Hannah

Aufraeum-Coach  Hannah Cesarz - Berlin
Hi, ich bin Hannah aus Berlin. Und mittlerweile kann ich mit verbundenen Augen nachts um 3 Uhr mein Lieblingskleid, mein Schraubenset und meine Steuerunterlagen finden.

Hier im Blog teile ich mit Dir meine besten Tipps und Tricks rund ums Aufräumen und wie sich dadurch dein ganzes Leben verändern kann.

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